Auf dem historischen Boden der ehemaligen Residenz der Bischöfe von Gurk, in Straßburg, steht die Pfarrkirche St. Nikolaus, deren Geschichte bis ins 12. Jahrhundert – die Entstehungszeit des Gurker Domes – zurückzuverfolgen ist. Auf dem romanischen Fundament erhebt sich der bis heute erhaltene spätgotische Bau, der sich durch ein reiches und feinmaschiges Sternrippengewölbe auszeichnet, das unter der westlichen Orgelempore besonders kunstvolle Verästelungen aufweist. Auf dieser Empore steht eine der besten Barockorgeln Kärntens; sie wurde 1743 von dem Grazer Orgelbauer Cyriach Werner erbaut. Harmonisch fügt sich das mit allem ornamentalen Schmuck hochbarocker Ausstattungskunst verzierte Gehäuse in den gotischen Kirchenraum; die beiden Türme des Orgelgehäuses umrahmen in majestätischer Pracht eine Statue des alttestamentarischen Sängers König David.
Wie die anonyme Orgel der ehemaligen Stiftskirche in Pöllau aus dem Jahre 1739 ruht die Straßburger Orgel auf zwei Pfeilern, wobei die Spielnische in die Innenseite des rechten Pfeilers eingelassen ist. Ebenfalls wie in Pöllau fehlt das Rückpositiv; die Positivlade ist in die Mitte des Kastens eingebettet. Die Registertraktur des Hauptwerkes unterscheidet sich von jener des Positivs‘ dadurch, daß erstero., Zugstangen, letztere nach abwärts gerichtete Hebel besitzt. Die‘ Disposition der 1969 restaurierten Orgel mit ihren 18 klingenden Stimmen – nunmehr mit chromatisch eingerichteten Manualen – siehe nebenstehend.
Text: Sepp Strobl
Disposition
Hauptwerk (C-c“‘)
Prinzipal 8′
Gedeckt 8′
Gemshorn 8′
Oktav 4′
Flöte 4′
Quint 2 2/3′
Oktav 2′
Mixtur 3fach 1 1/3′
Oktav 1′
Positiv (C-c“‘)
Gedeckt 8′
Prinzipal 4′
Flöte 4′
Oktav 2′
Mixtur 1′
Pedal (C-d1′)
Kontrabaß 16′ (hinter dem Gehäuse freistehend)
Subbaß 16′
Oktavbaß 8′
Gedecktbaß 8′
Oktave 4′
Spielhilfen
Koppeln: POS-HW, POS-P, HW-P